Rombon 2208m

~1600 bis 1900 Höhenmeter (schwer)

3.10.2025

 

Mit dem Auto geht es nach Bovec in Slowenien. Dort fährt man ins Ortszentrum und vorbei am Gemeindeamt sowie an der Kirche in den Ortsteil Kaninska Vas. Auf der asphaltierten Straße fährt man nun weiter in westlicher Richtung, hält sich bei der ersten Weggabelung rechts und kurz darauf wieder scharf rechts. Die Straße leitet jetzt in zwei Kehren höher, bis nach einer Grabenquerung bei einer Straßengabelung in rund 675m ein Fahrverbot erreicht wird. Entlang des unteren der beiden Wege kann man parken.

 

Jetzt geht es zu Fuß weiter. Direkt im Graben startet der markierte Wanderweg in nordwestlicher Richtung aufwärts. Zunächst zieht der Steig recht steil über einen Rücken und dann durch lichten Buschwald höher. In rund 900m wird der Steig deutlich flacher. Durch den Wald steigt man nun auf einem alten Kriegssteig höher, wobei man immer den Markierungen folgt. In rund 1160m erreicht der Wanderer einen breiten, querenden Weg. Auf diesem geht es kurz nach rechts (Osten), dann aber gleich wieder nach links hinauf (am Felsen steht Čukla). Durch Hochwald gelangt man zur Alm Planina Goričica (~1340m). Bei der Hütte vorbei zieht der Wanderweg nach rechts (Nordosten). Nach einer kurzen Waldquerung erreicht man freies Gelände. Der alte Kriegssteig leitet den Wanderer über schöne Almflächen höher bis zu einem unscheinbaren Sattel (~1730m, Stellungsreste) knapp nördlich des Berges Čukla (1765m). Wer möchte kann diesen Gipfel (Mahnmal) auf einem Steig (Markierungen) in wenigen Minuten erreichen. Für den Rombon folgt man dem Wanderweg in nordöstlicher Richtung vorbei an zahlreichen Stellungsresten höher. Die Markierungen sind hier nicht immer so deutlich. Der Steig zieht jedoch unter die hohen Westwände des Vrh Nakla (2000m). In etwa 1900m biegt der Wanderweg nach rechts (Osten) ab und leitet steil hinauf in eine Scharte (~1985m). Wer möchte kann auch hier in wenigen Minuten auf einem Stichweg den Gipfel des Vrh Nakla mitnehmen. In der Scharte selbst wendet sich der Bergsteiger nach links (Nordosten) überwindet eine kurze felsige Steilstufe (hier müssen die Hände zu Hilfe genommen werden) und wandert dann am immer gut erkennbaren Steig über den Südrücken bzw. die Südflanke des Rombons bis auf seinen schmucklosen Gipfel.

 

Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute.

 

Für motivierte und sehr konditionsstarke Geher gibt es auch die Möglichkeit, den Rombon nach Westen hin zu überschreiten. Hierfür steigt man vom Gipfel kurz auf einer Rippe nach Norden ab, hält sich dann jedoch nach einer kurzen Treppenpassage scharf links und gelangt so in die steile Westflanke. Den verwaschenen Markierungen (Stand 2025) sowie den einzelnen Steinmännchen folgend heißt es rund 100 Höhenmeter über die steilen Hänge abzusteigen. Achtung, der Steig ist hier schlecht ausgetreten und man muss sehr gut auf die Markierungen achten. Knapp unter 2100m zieht der Weg dann mehr oder weniger die Höhe querend nach Westen. Unterm Vrh Police (2108m) geht es zum Veliko Ušje (2048m). Wer möchte kann diese beiden Gipfel natürlich auch mitnehmen. Nach Norden fallen diese spektakulär über mehrere hundert Höhenmeter fast senkrecht ab. Nach dem Veliko Ušje zieht der Steig nach Süden hin abwärts, wobei die Markierungen jetzt deutlich besser sind (Stand 2025). In knapp 1900m wendet sich der Steig nach rechts (Westen) und führt zunächst die Höhe haltend und dann wieder aufsteigend zum Vrh Ribežnov (2024m), wobei der Wanderweg den Gipfel rechts liegen lässt. Ein mit Steinmännchen markierter Kriegssteig leitet auf dessen Gipfel. Knapp westlich des Vrh Ribežnov wird eine unscheinbare Weggabelung erreicht. Nach links (Süden) zieht der markierte Wanderweg hinab nach Bovec. Durch ein Karsttal wandert man abwärts wobei immer wieder kurze Gegenanstieg zu absolvieren sind. Der selten begangene Steig ist soweit gut markiert, man darf die Markierung jedoch nicht verlieren. Unterhalb von rund 1800m bewegt man sich mehr oder weniger nur mehr in einem relativ schmalen Graben. Ab etwa 1700m verdichtet sich auch die umliegende Vegetation wieder und schließlich taucht man in rund 1600m in den Wald ein. Der Graben bleibt jedoch durchwegs frei. Vereinzelt werden auch Relikte aus dem 1. Weltkrieg passiert und in ca. 1350m gelangt man knapp oberhalb der Almhütte Planina Goričica wieder auf den Aufstiegsweg, auf welchem es zurück zum Ausgangspunkt geht.

 

Der Rombon ist ein wunderschöner Aussichtsberg hoch über Bovec. Durch die vielen Höhenmeter (min. 1600) bleibt er jedoch den konditionsstarken Berggehern vorbehalten. Für einzelne Passagen sind auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit von Vorteil. Die beste Jahreszeit für eine Tour auf diesen Gipfel ist der Herbst. Denn ein Großteil des Aufstiegs erfolgt sonnseitig und im Sommer kann es auf den Südhängen richtig heiß werden. Außerdem ist die Luft im Herbst meist klarer und wer es bis auf den Gipfel schafft, vor dem öffnet sich dann ein herrliches Panorama. Im Süden reicht der Blick bei klarem Wetter bis zum Meer. Im Osten zeigt sich der Triglav und im Norden ist die Hochalm zu erkennen. Wer die Überschreitung nach Westen hin macht, muss rund 300 zusätzliche Höhenmeter mit einplanen und auch die Wegstrecke wird deutlich länger (rund 3 bis 4km mehr). Die Einsamkeit, die landschaftliche Ursprünglichkeit sowie die gewaltigen Tiefblicke vom Vrh Police sind es aber durchaus wert diesen Mehraufwand in Kauf zu nehmen.

Aufstieg im unteren Teil (schon am Kriegssteig)
Aufstieg im unteren Teil (schon am Kriegssteig)
Hier geht es zum Rombon
Hier geht es zum Rombon
Planina Goričica
Planina Goričica
Čukla, das Tal tief unten, rechts und links neben dem Mahnmal zwei Gänsegeier
Čukla, das Tal tief unten, rechts und links neben dem Mahnmal zwei Gänsegeier
Gänsegeier im Zoom
Gänsegeier im Zoom
Blick zum Rombon, der Aufstieg führt zunächst im Schatten der Felswände und zieht dann nach rechts hinauf
Blick zum Rombon, der Aufstieg führt zunächst im Schatten der Felswände und zieht dann nach rechts hinauf
Steile Passage hinauf in die Scharte
Steile Passage hinauf in die Scharte
Blick vom Vrh Nakla hinauf zum Rombon (rechts vorne sind zwei Bergsteiger zu erkennen)
Blick vom Vrh Nakla hinauf zum Rombon (rechts vorne sind zwei Bergsteiger zu erkennen)
Knapp unterm Gipfel der Blick zum Mangart
Knapp unterm Gipfel der Blick zum Mangart
Jalovec
Jalovec
Triglav
Triglav
Im Norden die Hochalm...
Im Norden die Hochalm...
...und im Süden das Meer, hier der Golf von Triest. Selbst die Schiffe sind zu erkennen.
...und im Süden das Meer, hier der Golf von Triest. Selbst die Schiffe sind zu erkennen.
Der Blick nach Westen, die alternative Abstiegsroute erfolgt in der Nähe des Grates bzw. links davon
Der Blick nach Westen, die alternative Abstiegsroute erfolgt in der Nähe des Grates bzw. links davon
Vrh Police mit Raibler Seekopf (links) und Mangart (rechts)
Vrh Police mit Raibler Seekopf (links) und Mangart (rechts)
Weiterweg Richtung Vrh Ribežnov
Weiterweg Richtung Vrh Ribežnov
Rückblick zum Rombon
Rückblick zum Rombon
Unscheinbare Abzweigung
Unscheinbare Abzweigung
Der Abstieg erfolgt durch dieses Karsttal
Der Abstieg erfolgt durch dieses Karsttal
Untern weiter wird das Tal zum Graben
Untern weiter wird das Tal zum Graben

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining