16.9.2018, 2.7.2023, 4.9.2025
Von der Obstanser See Hütte (2304m) geht es in südlicher Richtung gemütlich hinauf zum Obstanser Sattel (2462m). Hier wendet man sich nach links und steigt bis zum Beginn des Südwestgrats der Pfannspitze höher. Am Grat geht es nun teils etwas ausgesetzt auf den Gipfel. Von dort leitet der markierte Steig entlang der Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg nach Osten abwärts. In weiterer Folge verläuft der Steig immer in Gratnähe, teils leicht felsig weiter, ehe der Gipfelaufbau der Kleinen Kinigat den Weiterweg "versperrt". Der Karnische Höhenweg weicht nun in die steile Südflanke aus und zieht hinab in eine breite Scharte (Sandiger Boden, 2512m). Hier findet man den Wegweiser Große Kinigat (Klettersteig 30min) nach links (Nordosten).
Wer möchte kann einen Abstecher auf den Gipfel machen. Hierfür geht es auf einem alten Kriegssteig über teils in den Felsen gehauene Stufen durch die steile Westflanke höher. Ein Stahlseil erleichtert hier den Aufstieg, die Schwierigkeit des Klettersteiges überschreitet aber kaum A/B. Schon nach kurzer Zeit erreicht der Wanderer den breiten Gipfelaufbau der Großen Kinigat und wenig später über einen markierten Steig das gewaltige Gipfelkreuz. Der Abstieg erfolgt die ersten Meter vom Gipfel nach Westen zu einem Wegweiser. Hier nach links (Südosten) und über eine steile mit Stahlseilen versicherte Rampe (A/B) abwärts. Nachwenigen Höhenmetern geht die Rampe in ein breites Schuttfeld über, welches man zum Filmoorsattel (2453m) hin quert.
Der Karnische Höhenweg lässt den Gipfel eigentlich links liegen und quert vom Sandigen Boden in der schuttigen Südflanke der Großen Kinigat zum Filmoorsattel. Von dort sind es nur mehr wenige Minuten hinab nach Nordosten (Wegweiser) zur nahen Filmoor Standschützenhütte (2350m). Bei der Hütte geht es kurz ein paar Meter nach Nordosten abwärts. Bei einem Wegweiser (Porzehütte) hält sich der Wanderer rechts und steigt ins Filmoor ab. Danach leitet der Steig über eine Steilstufe zum Oberen Stuckensee (2032m) hinab. Jetzt quert man (Wegweiser Porzehütte) über die Heretalm in nordöstlicher Richtung hinauf zum Heretriegel (2170m). Hier hält sich der Wanderer rechts (Süden), steigt ein paar Höhenmeter an und durchquert dann das Rosskar zu einer markanten Geländekante. Ein kurzes Stahlseil erleichtert den steilen Abstieg. Nun wandert man unter den mächtigen Nordwänden der Porze zur Porzehütte (1942m).
Alpin erfahrene, trittsichere und konditionsstarke Höhenwanderer können von der Filmoorhütte weg auch über den Grat zur Porzehütte gehen. Dazu wandert man vom Filmoor Sattel gleich nach Osten zur Filmoorhöhe (2457m) und zu einem kleinen Sattel (Wegweiser). Hier geradeaus weiter nun auf der sogenannten Ferrata Corrado d'Ambros. Dieser Klettersteig (B/C) verläuft zumeist unmittelbar am sehr schmalen Grat. Steilere Passagen sind durchwegs mit Stahlseilen versichert. Immer wieder über- oder umschreitet man kleine Türme und gelangt schließlich völlig unverhofft zu einer rund 6m hohen Eisenleiter. Diese führt direkt zu zwei Stollen aus dem 1. Weltkrieg (keine Taschenlampe notwendig). Nach den Stollen geht es nochmals steil aber unschwierig (A/B) zum höchsten Punkt der Gratüberschreitung. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick zurück. Die letzten Klettersteigmeter ziehen steil (B) in einen breiten Sattel unmittelbar westlich des Wildkarleggs hinab. Wer möchte, folgt von hier aus man einem Steiglein in direkter Linie über den Grenzkamm hinauf zum Wildkarlegg (2532m). Um zur Porzehütte zu gelangen, wandert der Bergsteiger auf einem Steig auf der Südseite des Wildkarleggs in ein weites Kar und steigt schließlich einige Höhenmeter zu einem breiten Weg ab. Auf diesem geht es zunächst flach und zum Schluss leicht ansteigend zur Prozescharte (2363m). Von dieser steigt man teils steil in nordöstlicher Richtung ab und erreicht so in knapp über 2000m wieder den Karnischen Höhenweg. Sich rechts (Osten) haltend geht es die letzten Minuten zur Porzehütte.
Die zweite Etappe beginnt gemütlich, wird dann aber mit der Überschreitung der Pfannspitze wieder etwas rassiger. Mit der Filmoor Standschützenhütte erreicht man zur Mittagspause wohl die urigste Hütte am Karnischen Höhenweg. Die Gemüsesuppe ist dort seit Jahren (Stand 2025) ein absolutes Highlight! Der klassische Weiterweg zur Porzehütte ist dann etwas weniger spektakulär, bietet aber noch immer herrliche Bergimpressionen.
Wer von der Filmoorhütte weg direkt am Grat bleibt, bewegt sich hingegen ein einer anderen Welt. Der Klettersteig Corrado d'Ambros verläuft kühn und teils wild über den Grenzkamm. Dieser steile Wegabschnitt erfordert absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sicheres Bewegen in felsiger und alpiner Umgebung. Ein Klettersteigset gibt in diesem Bereich natürlich zusätzlich Sicherheit.
Fotos vom Ferrata Corrado d'Ambros: