6.9.2025
Vom Hochweißsteinhaus startet man in östlicher Richtung (der Steig beginnt mehr oder weniger auf der Nordseite der Hütte) zunächst flach und dann in mäßiger Steigung hinauf zum breiten Öfner Joch (2011m). auf der italienischen Seite leitet der Steig in einem weiten Bogen hinab zur Casera Fleons di sopra (1860m). Von hier weg wandert man auf einem Almweg talwärts und gelangt zum ersten Mal seit Tagen wieder unter die Waldgrenze. Unter den beeindruckenden Wänden des Monte Navastolt geht es zur Casera Fleons di sotto, wobei man bei einem Wegweiser (Casera Fleons di sotto) knapp vor der Alm den breiten Weg nach linker Hand verlässt. Abwechselnd durch lichten Wald oder über Almwiesen zieht der Wanderweg zur Casera Sissanis di sotto (~1540m). Jetzt beginnt einer der längsten Anstiege des Karnischen Höhenweges. Hinauf zum Sella Sissanis (1987m) sind es zwar nur etwas mehr als 400 Höhenmeter, der Weg durch das schöne Hochtal zieht sich aber ein wenig. Der Blick zurück zu den gewaltigen Wänden des Monte Navastol lenkt vom Anstieg ab. Am Sattel angekommen ist man plötzlich in einer neuen Welt. Das Gelände weitet sich, vor einem liegt der kleine Lago Pera, linker Hand steht der mächtige Felsturm „Kreuzen“ und schräg nach vorne ist das Biegengebirge zu erkennen. Nach dem kurzen Abstieg hinab zum Lago Pera geht es in östlicher Richtung leicht bergauf in ein Schuttfeld unter den Südwänden der Kreuzen. In knapp über 2000m erreicht man den höchsten Punkt und wandert schließlich weiter zum Giramondopass. Hier überschreitet überschreitet der Wanderer wieder die Grenze und findet von nun auch wieder eine entsprechend gute Beschilderung vor. Nach einigen gemütlichen Minuten zieht der Steig durch den sogenannten „Lahner“ sehr steil hinab und quert dann in einem weiten Bogen, zum Schluss durch ein Schuttfeld zur Oberen Wolayer Alm (1709m). Von hier führt der Fahrweg in fünf Kehren, welche man teilweise abkürzen kann, Richtung Wolayerseehütte. In etwa 1800m zieht der Fahrweg flach bzw. leicht bergab in ein breites Hochtal. Auf der gegenüberliegenden Seite heißt es dann entweder am breiten Fahrweg oder über den steilen Wanderweg nochmals rund 170 Höhenmeter zum Etappenziel aufzusteigen.
Der Tag vom Hochweißsteinhaus zum Wolayersee wird in den meisten Führern mit rund sechs Stunden angeführt und ist damit deutlich kürzer als der Vortag. Trotzdem ist diese Etappe nicht zu unterschätzen. Nach der langen Wanderung von der Porzehütte zum Hochweißsteinhaus sind viele noch etwas müde. Gerade der Aufstieg zum Sella Sissanis fordert dann sowohl Muskel als auch Psyche. Technisch ist dieser Tag wesentlich leichter als die Vortage und auch die Höhenlage ist deutlich geringer. Zum ersten Mal bewegt man sich für einige Zeit wieder unterhalb der Baumgrenze. Die letzten Meter hinauf zur Hütte können sich nochmals ganz schön ziehen. Der Ausblick vom schönen Gastraum über den See zur Seewarte belohnt dann aber für alle Mühen!