Obstanser See Hütte- Obstanser Sattel- Pfannspitze- Große Kinigat- Filmoor Standschützenhütte (Zusatzrunde: via Filmoor Höhe und Ferrata Corrado d'Ambros auf das Wildkarlegg und via Normalweg retour)

~ 700 (mittel), mit Zusatzrunde ~ 1350 (schwer)

16.9.2018, 2.7.2023

 

Von der Obstanser See Hütte (2304m) geht es in südlicher Richtung gemütlich hinauf zum Obstanser Sattel (2462m). Hier wendet man sich nach links und steigt gemütlich bis zum Beginn des Südwestgrats der Pfannspitze höher. Am Grat geht es nun teils etwas ausgesetzt auf den Gipfel. Von dort leitet der markierte Steig entlang der Schützengräben aus dem 1. Weltkrieg nach Osten abwärts. In weiterer Folge geht es immer in Gratnähe, teils leicht felsig weiter, ehe der Gipfelaufbau der Kleinen Kinigat den Weiterweg "versperrt". Der Karnische Höhenweg weicht nun in die steile Südflanke aus und zieht hinab in eine breite Scharte. Hier findet man den Wegweiser Große Kinigat (Klettersteig 30min) nach links (Nordosten). Auf einem alten Kriegssteig geht es über teils in den Felsen gehauene Stufen durch die steile Westflanke höher. Ein Stahlseil erleichtert hier den Aufstieg, die Schwierigkeit des Klettersteiges überschreitet aber kaum A/B. Schon nach kurzer Zeit erreicht der Wanderer den breiten Gipfelaufbau der Großen Kinigat und wenig später über einen markierten Steig das gewaltige Gipfelkreuz.

 

Der Abstieg erfolgt die ersten Meter vom Gipfel nach Westen zu einem Wegweiser. Hier nach links (Südosten) und über eine steile mit Stahlseilen versicherte Rampe (A/B) abwärts. Nachwenigen Höhenmetern geht die Rampe in eine breite Schuttfeld über, welches man zum Filmoorsattel (2453m) hin quert.

 

Von dort sind es nur mehr wenige Minuten hinab nach Nordosten (Wegweiser) zur nahen Filmoor Standschützenhütte (2350m).

 

Wer die Große Kinigat nicht besteigen möchte, folgt einfach dem Karnischen Höhenweg auf der Südseite der Großen Kinigat zum Filmoor Sattel.

 

Wer die Zusatzrunde noch machen möchte, wandert vom Filmoor Sattel gleich nach Osten zur Filmoorhöhe (2457m) und zu einemkleinen Sattel (Wegweiser). Hier geradeaus weiter nun auf der sogenannten Ferrata Corrado d'Ambros. Dieser Klettersteig (B/C) verläuft zumeist unmittelbar am sehr schmalen Grat. Steiler Passagen sind durchwegs mit Stahlseilen versichert. Immer wieder über- oder umschreitet man kleine Türme und gelangt schließlich völlig unverhofft zu einer rund 6m hohen Eisenleiter. Diese führt direkt zu zwei Stollen aus dem 1. Weltkrieg (keine Taschenlampe notwendig). Nach den Stollen geht es nochmals steil aber unschwierig (A/B) zum höchsten Punkt der Gratüberschreitung. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick zurück. Die letzten Klettersteigmeter ziehen steil (B) in einen breiten Sattel unmittelbar westlich des Wildkarleggs hinab. Von hier aus folgt man einem Steiglein in direkter Linie über den Grenzkamm hinauf zum Wildkarlegg (2532m).

 

Der Abstieg erfolgt zunächst nach Westen zurück in den Sattel. Jetzt nach rechts (Norden) auf einen unmarkierten Steig abbiegen, welcher an der Ostseite des markanten Hochtals abwärts zieht. Auf Höhe einer dominanten Felsrippe, welche von rechts herab zieht, steigt man in das kleine Hochtal ab und folgt Steigspuren talauswärts, bis man in etwa 2140m Seehöhe auf den Karnischen Höhenweg trifft. Auf diesem geht es jetzt nach links (Westen bzw. Nordwesten) in gemäßigter Steigung vorbei bzw. durch das Filmoor zur Filmoor Standschützenhütte.

 

Die Etappe vom Obstanser See zur Filmoor Standschützenhütte ist relativ kurz. Deshalb bietet sich die Überschreitung der Großen Kinigat an. Von deren Gipfel hat man bei schönem Wetter eine traumhaften Ausblick zu den nahen Sextener Dolomiten oder auch nach Norden den Lienzer Dolomiten. Für diesen Teil des Karnischen Höhenweges ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit durchaus von Vorteil, da es teilweise neben dem Weg steil hinab geht. die Überschreitung der Hohen Kinigat über die einfachen Klettersteig (A/B) erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, ein Klettersteigset ist nicht notwendig.

 

Die Filmoor Standschützenhütte ist die kleinste und vielleicht auch urigste Hütte im westlichen Teil des Karnischen Höhenweges. Da sie aber nur rund 2-3h von der Obstanser See Hütte entfernt liegt, ist sie keine klassische Übernachtungsdestination am Höhenweg, sondern oft nur Pausenstation am Weg zur Porze Hütte.

 

Wer noch den Klettersteig Correda d'Ambors mitnimmt, muss Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und sicheres Bewegen in ausgesetztem und felsigem Gelände mitbringen. Der Wegverlauf teils unmittelbar am nach beiden Seiten tief abfallen Grat ist beeindrucken. Mit der Leiter und den Tunneln, warten die Highlights aber erst am Ende des Weges. Das Wildkarlegg muss man nicht mehr zwingend ersteigen. Der Rückweg auf der österreichischen Seite erfordert im nach Norden ausgerichteten Hochtal etwas Gespür für den richtigen Weg. Auf italienischer Seite gibt es zwar auch einen markierten Steig, dieser ist aber deutlich länger.

 

Rückblick zum Obstanser See mit Hütte und Roßkopf (rechts)
Rückblick zum Obstanser See mit Hütte und Roßkopf (rechts)
Pfannspitze
Pfannspitze
Im leichten Klettersteig hinauf auf die Große Kinigat
Im leichten Klettersteig hinauf auf die Große Kinigat
Am Gipfel leider die längste Zeit im Nebel.....
Am Gipfel leider die längste Zeit im Nebel.....
2023 ist der Gipfel zumindest zeitweise frei
2023 ist der Gipfel zumindest zeitweise frei
Beim Weiterweg zum Wildkarlegg ist die Große Kinigat auf einmal frei
Beim Weiterweg zum Wildkarlegg ist die Große Kinigat auf einmal frei
Der schamle Grat, unterwegs am Klettersteig Corrado d'Ambors, im Hintergrund links das Wildkarlegg
Der schamle Grat, unterwegs am Klettersteig Corrado d'Ambors, im Hintergrund links das Wildkarlegg
Blick vom höchsten Punkt der Klettersteigs zu den Tunnels und der knapp dahinter liegenden Leiter
Blick vom höchsten Punkt der Klettersteigs zu den Tunnels und der knapp dahinter liegenden Leiter
In der anderen Richtung wartet schon das Wildkarlegg
In der anderen Richtung wartet schon das Wildkarlegg

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining