Mittagskogel, Westflanke 2145m

~1250 Höhenmeter (schwer)

15.3.2009, 29.3.2021

 

Mit dem PKW geht es über Finkenstein hinauf Richtung Outschena, knapp östlich des kleinen Weilers zweigt eine Forststraße nach Südosten hin ab (Wegweißer Mittagskogel). Nach wenigen Metern gelangt man zu einem Schranken unmittelbar bei einem Wohnhaus (Parkmöglichkeit).

Von hier weg wandert man dem Forstweg folgend flach aufwärts. In knapp 1000m Seehöhe gelangt man in einen Graben, durch welchen es im Sinne der Sommermarkierung vorbei an einer alten Zollhütte (1101m) bis etwa 1360m aufwärts geht, wo man einen neuen Forstweg erreicht. Auf diesem, sich nach Osten (links) haltend, über einen kleinen Sattel (1400m) in die abweisende Nordflanke des (Kleinen) Mittagskogels. Am Ende des Forstwegs quert man einen sehr steilen Hang (Vorsicht Lawinengefahr) auf einen markanten Rücken hin, von welchem aus sich dem Tourengeher die wilden Gräben des Mittagskogels eröffnen. Man zieht nun leicht an Höhe gewinnend unter dem Kleinen Mittagskogel zu einer kleinen Rampe, welche Richtung Süden höher zieht, ehe sie in eine Rinne mündet und nach Südwesten hinauf zum Kleinen Mittagskogel (1815m) ansteigt (In dieser Passage werden die Schier meist getragen.).

Nun folgt man dem Gratverlauf Richtung Mittagskogel (Osten) und gelangt so zur Schlüsselstelle der Tour. Vom tiefsten Punkt des Übergangs weg steigt man unmittelbar entlang des sehr ausgesetzt Gratverlaufs über eine Steilstufe in die eigentliche Mittagskogel- Westflanke ein, über welche es dann hinauf zum Gipfel geht.

Bei sehr guter Schneelage kann man von einer markanten kanzel in 1450m unter leichtem Höhenverlust in das Rinnensystem unter dem Mittagskogel queren. Dort folgt man zunächst der breiten Rinne kurz aufwärts, zieht dann aber nach links (Osten) auf einen Rücken und steigt in weiterer Folge in ein weites Kar zwischen Kleinem und Großen Mittagskogel auf. In südlicher Richtung leitet ein zunehmend steile Rinne bis zum Grat, welcher in etwa 1900m erreicht wird. Nun geht es über die steile Westflanke bis zum Gipfel.

 


Die Abfahrt erfolgt bis zur Schlüsselstelle über die Aufstiegsroute. Von hier weg hat der Schitourengeher mehrere Möglichkeiten. Bei passender Schneelage kann man gleich in die steilen Gräben hinabstechen, muss dann aber wieder einen Gegenanstieg hinauf zum kleinen Sattel (1400m) in Kauf nehmen. Alternativ kann man in die Nordflanke des Kleinen Mittagskogels queren und hier durch ein Bachbett bis zum neuen Forstweg und dann weiter über die Aufstiegsroute zurück zum Auto abfahren.

 

Die Mittagskogel Westflanke zählt wohl zu den "berüchtigsten" Schitouren im Raum Villach. Wer hier hinauf bzw. hinunter ist, wird in Schitourenkreisen hoch angesehen. Bei passenden Verhältnissen ist diese Tour auch ein wahres Erlebnis. Wehe aber, wenn die steile Flanke oder die abweisenden Gräben mit Bruchharsch aufwarten.

 

Die Besteigung des Mittagskogels über die Westflanke bleibt somit den konditionsstarken und erfahrenen Alpinisten sowie ausgezeichneten Schifahrern vorbehalten. Gerade die Schlüsselstelle erfordert nämlich nicht nur Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit sondern auch eine Portion Mut. Diese Bergfahrt ist nur bei sicheren Verhältnissen im Frühjahr zu empfehlen. Für den Aufstieg können neben Harscheisen auch Steigeisen notwendig sein.

 

Die Bilder stammen aus dem Jahr 2009.

Am neuen Forstweg in 1360m, im Hintergrund der Schwarzkogel
Am neuen Forstweg in 1360m, im Hintergrund der Schwarzkogel
Die kurze Rampe über welche man aufsteigt (Bildmitte), im Hintergrund der Mittagskogelgipfel
Die kurze Rampe über welche man aufsteigt (Bildmitte), im Hintergrund der Mittagskogelgipfel
In der stellenweise sehr steilen Rinne
In der stellenweise sehr steilen Rinne
Am Kleinen Mittagskogel mit dem Blick zur Westflanke und dem Gratverlauf über welchen es aufwärts geht
Am Kleinen Mittagskogel mit dem Blick zur Westflanke und dem Gratverlauf über welchen es aufwärts geht
Das Panorama ist schon hier wunderschön; Blick zum Jalovec, Kotsattel und Mangart (Bildmitte)
Das Panorama ist schon hier wunderschön; Blick zum Jalovec, Kotsattel und Mangart (Bildmitte)
Die Schlüsselstelle, sowohl im Auf- als auch im Abstieg
Die Schlüsselstelle, sowohl im Auf- als auch im Abstieg
In der Westflanke
In der Westflanke
Vom Gipfel aus bietet sich dann ein herrliches Panorama, hier der Blick ins Gailtal mit dem Dobratsch und dem Spitzegelkamm rechts und dem Oisternig links
Vom Gipfel aus bietet sich dann ein herrliches Panorama, hier der Blick ins Gailtal mit dem Dobratsch und dem Spitzegelkamm rechts und dem Oisternig links
Im Süden zeigt sich der Triglav
Im Süden zeigt sich der Triglav
Im Osten reihen sich alle herrlichen Schitourenziele der Karawanken hintereinander
Im Osten reihen sich alle herrlichen Schitourenziele der Karawanken hintereinander
Fotoklassiker bei der Abfahrt, für das perfekte Foto (türkiser See, grüne Landschaft) ist es aber noch etwas zu früh im Jahr
Fotoklassiker bei der Abfahrt, für das perfekte Foto (türkiser See, grüne Landschaft) ist es aber noch etwas zu früh im Jahr

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining