10.4.2023
Mit dem Auto geht es über den Wurzenpass oder Tarvis nach Planica, wo sich im Bereich des Schisprungzentrums ein großer Parkplatz befindet (~950m).
Von hier geht man mit den Schiern (im Frühling teils schon die Schier tragend) auf einem Fahrweg bzw.auf der Loipe über weite Strecken flach nach Süden bis zum Tamar Haus (1106m). Dort verjüngt sich der Fahrweg zu einem Steig, welcher unter nur geringer Steigung am rechten (westlichen Talrand) weiter nach Süden zieht. Ab etwa 1300m Seehöhe wird das Gelände deutlich steiler und zusehends frei. In rund 2000m taucht man schließlich in das Kugy Couloir ein. Anhaltend steil (meist knapp über 35°) geht es durch die schmale Schlucht höher. Je nach Schneeverhältnissen mit angeschnallten Schiern oder zu Fuß mit Steigeisen. Kurz vor dem Ausstieg steilt die Rinne auf knapp über 40° auf. Vom Ausstieg (~2325m) besteht noch die Möglichkeit weiter in südwestlicher Richtung bis zum Jezerca Sedlo (2390m) aufzusteigen. Dort endet die klassische Schitour.
Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute. Im Frühjahr findet man im unteren Bereich meist auf der Ostseite des breiten Tales die besseren Verhältnisse. Vom Tamar Haus weg folgt der Schitourengeher idealerweise der Langlaufloipe auf der westlichen Talseite. Im Gegensatz zum Fahrweg gibt es hier nur eine kurze Gegensteigung.
Das Kugy Couloir ist einer der Steilrinnenklassiker in den Julischen Alpen. Dementsprechend stark frequentiert ist diese Tour. Im Hochwinter ist man praktisch den ganzen Tag im Schatten unterwegs. Im Frühjahr kommt hingegen teilweise schon die Sonne hinein. Zu dieser Jahreszeit heißt es aber früh dran sein, denn bei kräftiger Tageserwärmung nimmt die Steigschlaggefahr zu. Auch können sich Nassschneelawinen aus den sonnenbeschienenen Hängen lösen. Durch die Steilheit des Couloirs sowie durch die steilen umgebenden Wänden ist eine Begehung nur bei sicheren Verhältnissen ratsam! Idealerweise führt man diese Tour bei 20 bis 30cm Pulverschnee durch. Da es nur wenig Platz im Couloir gibt, ist es meistens rasch zerspurt. Es heißt also früh dran sein und selber spuren.
Für eine sichere Begehung und Befahrung braucht es neben geringer Lawinengefahr und sehr guter Schitechnik auch Pickel und Steigeisen sowie einen Helm.
Trotz des weiten Zustiegs von Planica ist die Tour stark frequentiert. Aufgrund des Schneereichtums der Julischen Alpen ist diese Schitour trotz der geringen Ausgangshöhe oft bis weit in den Frühling hinein möglich. Dann kann es aber sein, dass man für den Weg zum Tamar Haus schon auf das Rad umsteigen muss.