Sella Robon 1865m

~700- 1100 Höhenmeter (mittel)

20.6.2011

 

Mit dem PKW geht es von Tarvis aus nach Süden vorbei am Lago del Predil bis auf den Sella Nevea (1190m), wo man unmittelbar vor der Passhöhe links parkt.

Zu Fuß folgt man nun wenige Minuten einem Forstweg zurück talaus bis rechter Hand ein Steig abzweigt. Auf diesem geht es zunächst steil, später etwas flacher höher. Der erste Teil verläuft durch Buchenwald, welcher im oberen Teil von Buschwerk und Latschen abgelöst wird. Beim Steig handelt es sich um einen kriegssteig aus dem 1. Weltkrieg, welcher die Steilstufen schön umgeht. Schließlich erreicht man in rund 1780m einen kleinen Boden, von welchem es nach links (Osten) in wenigen Minuten hinauf zum Sella Robon geht, wo sich zahlreiche italienische Stellungen aus dem 1. Weltkrieg befinden.

 

Für den Weiterweg hat man zwei Möglichkeiten:

1. Man steigt vom Sella Robon wieder zurück in den Boden ab und folgt dann dem Weg 637 nach Westen. Diese Variante führt den Wander zunächst in leichtem Bergauf in die faszinierende Landschaft unterhalb der Lopa, wo man auch auf den Weg Nummer 636 trifft. Bei diesem Steig handelt es sich ebenfalls um einen alten Kriegsweg, welchem man talwärts folgt. Über diese Variante gelangt man zur Talstation der alten Gondelbahn und von dort in wenigen Minuten über die Straße zurück zum Auto.

2. Vom Sella Robon folgt man dem Steig weiter nach Osten hinunter zum Sella Mogenza (1767m). Von dort geht es durch eine wilde mit Latschen bewachsene Karstlandschaft auf markiertem Steig stellenweise die Hände zu Hilfe nehmend bis unter den Gipfel der Cima Mogenza Piccola. Hier trifft der Wanderer auf die alten Stellungen der Österreicher. Von nun an geht es abwärts, wobei man schon nach wenigen Minuten zur Schlüsselstelle gelangt. Der Weg führt in eine kurze, steile und felsige Schlucht. Rund 10 Höhenmeter muss man an dieser Stelle abklettern (etwa 2. Schwierigkeitsgrad). Nach dieser Kletterstelle erreicht man wiederum einen Sattel. Hier zweigt der Weiterweg links (Norden) ab und führt zunächst steil, später in teils schönen Serpentinen talwärts bis zum Rio del Lago. Diesen gilt es zu überqueren (nach Regenfällen hilft nur Schuhe ausziehen) und in weiterer Folge auf der anderen Bachseite zur Passstraße aufzusteigen. Die Straße erreicht man ungefähr im Bereich des Parkplatzes für den Aufstieg zum Rif. Corsi oder Rif Brunner. Jetzt heißt es entweder langwierig auf der Straße zurück zum Sella Nevea aufzusteigen oder man versucht es mit Autostoppen. Wenn man den Fußweg wählt, so kann man zumindest die 4 Kehren knapp unter der Passhöhe auf einem Forstweg abkürzen.

 

Die erste Variante ist die kürzere und wahrscheinlich auch lohnendere. Man legt kaum leere Meter zurück und die Eindrücke sind auf der ganzen Tour unvergesslich. Der Aufstieg zum Sella Robon ist nicht schwierig, im unteren Teil ist das Gelände aber sehr steil und der Steig stellenweise schmal, Schwindelfreiheit ist hier von Vorteil. Besonders beim Weg Richtung Lopa muss man bis in den Juli hinein damit rechnen, teils große Schneefelder zu queren.

 

Die zweite Variante ist deutlich länger und mühsamer. Der Weiterweg ist kaum begangen und somit schlecht ausgetreten. Es empfiehlt sich diese Tour noch vor Juli zu machen, wenn die Vegetation noch nicht zu hoch ist. Markierungen sind in regelmäßigen Abständen und gut sichtbar angebracht. Die zweite Variante führt dem Bergsteiger deutlich vor Augen, was die Soldaten im 1. Weltkrieg leisten mussten. Sowohl die italienschen als auch die österreichischen Stellungen sind teils in den Kalk gehauen, teils befinden sie sich in extrem steilen Felsflanken. Im Gegensatz zum Weg nach Osten ist hier Trittsicherheit unbedingt erforderlich.

Blick zum gegenüberliegenden Wischberg
Blick zum gegenüberliegenden Wischberg
Der Blick nach Westen mit dem schön erkennbaren Weg
Der Blick nach Westen mit dem schön erkennbaren Weg
Italiensche Stellungen
Italiensche Stellungen
Der Weiterweg führt über die Karsthochfläche, im Hintergrund der Mangart
Der Weiterweg führt über die Karsthochfläche, im Hintergrund der Mangart
Blick hinunter zum Lago del Predil sowie den Cinque Punte und dem Sella della Malga darüber
Blick hinunter zum Lago del Predil sowie den Cinque Punte und dem Sella della Malga darüber
Die Schlüsselstelle beim Abstieg (Rinne in der Bildmitte)
Die Schlüsselstelle beim Abstieg (Rinne in der Bildmitte)

Vielen Dank an meine Ausrüstungssponsoren:

Perfektes Rundumtraining
Perfektes Rundumtraining