17.9.2021
Mit dem Auto geht es ins Pustertal , wo etwas westlich der Ortschaft Leisach eine Brücke (Wegweiser Klammbrückl) auf die Südseite der Drau führt. Jetzt geht es kurz nach links und dann gleich wieder nach rechts auf einer asphaltierten Bergstraße höher. Nach mehreren Kehren zieht der zum Schluss nur mehr geschotterte Fahrweg hoch über der Galitzenklamm bis zum Parkplatz Klammbrückl (~1100m).
Zu Fuß folgt man nun dem Forstweg bis zum nur wenige Meter entfernten Klammbrückl (1104m), welches über den 33m tief eingeschnittenen Galitzenbach leitet. Auf der anderen Seite der Brück zweigt gleich ein markierter Wanderweg (Franz Lerch Weg, Wegweiser Goggsteig) nach schräg links ab. Nach wenigen Höhenmetern Aufstieg zieht der Steig nach links (Norden) die Höhe querend in Richtung Lienzer Becken. Die erste Weggabelung (rechts geht es zur Lienzer Dolomiten Hütte) lässt man "rechts" liegen. So erreicht man schließlich ein markantes Hütterl (~1060m), wo nach rechts (Osten) hinauf der Westgrat (hölzerner Wegweiser) abzweigt. In direkter Linie steigt man nun durch den steilen Wald auf, wobei der gut ausgetretene Steig immer mit alten roten Punkten markiert ist. Ab etwa 1400m wird der Steig richtig anspruchsvoll. Es gilt steile felsige Aufschwünge zu absolvieren, wobei einmal eine kurze Holzleiter mit Stahlseilen das Höherkommen erleichtert. Immer wieder muss man bei steilen ausgesetzten Querungen oder kurzen Felsstufen die Hände zu Hilfe nehmen, ehe man die Kanzel des Kreidenfeuers erreicht.
Der Weiterweg zum Rauchkofel ist nun zwar nicht mehr ganz so ausgesetzt, führt aber weiterhin durch sehr steiles Gelände. Der Steig umgeht dabei einzelne Grattürme tendenziell auf der linken (nördlichen) Seite. Je näher man zum Rauchkofel kommt, desto gemütlicher wird das Gelände, bis man schließlich den höchsten Punkt der Tour erreicht.
Der Abstieg erfolgt vom Rauchkofelgipfel in östlicher Richtung vorbei an der Sendeanlage und dann am markierten Steig in südlicher Richtung steil hinunter. Der breit ausgetretene Wanderweg ist mit zahlreichen "Stufen" versehen und erreicht schließlich bei der Materialseilbahn der Rauchkofelsendeanlage einen breiten Forstweg. Hier wendet man sich nach rechts (Wegweiser Goggsteig, Lienz, Amlach) und folgt dem Fahrweg bis zur wenigen Minuten entfernten Wiesenhütte (Jahdghütte). Dort zweigt der Wanderweg (Wegweiser) nach links ab und führt durch den Wald über einen breiten Rücken hinab bis man wieder den Franz Lerch Weg erreicht. Auf diesem geht es nach links (Süden) zurück zum Ausgangspunkt.
Wer möchte kann natürlich auch vom Tal aus (Goggkreuz in Amlach) aufsteigen, dann verlängert sich die Tour aber um rund 400 Höhenmeter.
Der Westgrat auf den Rauchkofel ist eine bei Einheimischen beliebte Tour. Obwohl man dabei aber nur auf einen der niedrigsten Gipfel der Lienzer Dolomiten gelangt, darf diese Tour nicht unterschätzt werden. Der Aufstieg zum Kreidenfeuer ist steil, ausgesetzt und erfordert sicheres Bewegen in felsigem Gelände. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind also eine Grundvoraussetzung für diese alpine Unternehmung. Ein Abstieg über den Westgrat ist zwar möglich, aber nur für absolut versierte Bergsteiger zu empfehlen. Deutlich gemütlicher ist der Rückweg vom Rauchkofel nach Süden hin. Dann kann man auch auf der nahen Lienzer Dolomiten Hütte einkehren.
Vom Gipfel des Kreidenfeuers als auch des Rauchkofels hat man einen herrlichen Blick über das Lienzer Becken nach Norden und Westen. Vom Rauchkofel öffnet sich auch der Blick nach Süden Richtung Karlsbader Hütte.