Wie in den Jahren zuvor fand auch im Jahr 2006 die 1. Begehung des Eiskargletschers rund um das Pfingstwochenende statt.
Der Winter 2005/06 hätte ja einen Laien auf ein günstiges Gletscherjahr in den Karnischen Alpen hoffen lassen können. Aber eine genauere Betrachtung der Akkumulationszeit zeigt schon, dass dem nicht so sein kann.
Im Herbst, der wichtigsten Jahreszeit für das Eiskar, blieben ergiebige Schneefälle aus. Bis Ende November hatte sich nur eine dünne Schneedecke am Gletscher gebildet. Im Winter lag der Schwerpunkt der Niederschläge weiter im Osten und der Schnee, welcher fiel, wurde mit starkem Nordwind aus dem Kar hinausgetragen.
Erst das Frühjahr bracht einiges an Neuschnee und moderate Temperaturen mit sich. Somit konnte sich in den Monaten März, April und Mai eine mäßig mächtige Schneedecke ausbilden.
Im Winterhalbjahr 2005/06 fiel also der Großteil des Schnees in pulvriger Form und wurde oft aus dem Kar geweht. Auffällig ist, dass sich dadurch den ganzen Winter über keine mächtige Lawine aus der oberen Kellerwand gelöst hat. Dies zeigt sich deutlich in der Zunge, wo rund 3-6m Schnee "fehlen". Am Eisscheitel ist die Schneelage zufrieden stellend. Am Wandfuß liegt jedoch wieder relativ wenig Schnee.