26.8.2023
Mit dem Auto geht es ins Gitschtal bis nach Weißbriach. Dort fährt man beim Gasthaus Löffele von Hermagor kommend nach links (Westen) noch bis in den westlichen Ortsteil (Wegweiser Waisacher Alm), wo man beim Eingang zum Gösseringgraben rechter Hand eine Parkmöglichkeit (~825m) findet. Alternativ kann man natürlich auch mit dem Bus ins Ortszentrum von Weißbriach fahren und von dort die Tour starten.
Vom Eingang des Gösseringgrabens folgt man nun lange dem über weite Strecken relativ flachen Forstweg grabeneinwärts (Wegweiser Reißkofel). Erst nach knapp 5 Kilometer macht der Forstweg in 1100m eine Kehre und verlässt den Graben hinauf zu einem Sattel (Pfarreben, ~1135m). Hier hält sich der Wanderer links und folgt dem Forstweg in einer weiten Kehre aufwärts und quert in etwa 1350m wieder den in diesem Teil meist trockenen Oberlauf der Gössering. Jetzt sind es nur mehr rund 100 Höhenmeter bis man die freien Almflächen der Egger Alm erreicht. In 1444m zieht der Fahrweg schließlich wieder nach links (Südwesten, Wegweiser Comptonhütte) in den Wald hinauf und leitet so zur bewirtschafteten Schutzhütte (1585m). Von der Hütte führt der Padiaursteig in südlicher Richtung zunächst gemütlich und dann über ein Steilstufe (teils mit Stahlseilen und Trittbügeln versichert) bis zu einem Wegweiser (2010m). Hier hält sich der Wanderer rechts (Südwesten, Wegweiser Reißkofel) und steigt durch eine felsige bzw. leicht schuttige Steilstufe (einzelne Stahlseile) etwas mühsam zum Köfeletörl (2129m) an. Jetzt geht es nach rechts (Westen) weiter aufwärts (Wegweiser Reißkofel). Die ersten Meter sind noch recht gemütlich. Dann muss man relativ steil durch gestuftes felsiges Gelände aufsteigen, bis in 2280m eine markante Scharte erreicht wird. Hier hinauf gilt es vorsichtig zu sein, da viele lose Steine herumliegen. Von der Scharte weg wartet ein spektakulärer Wegabschnitt. Zunächst folgt man für wenige Meter dem schmalen Felsgrat in südlicher Richtung und steigt dann den Markierungen folgend zum markanten Ostgrat des Reißkofels auf. In leichtem Auf und Ab erreicht man durch teils steiles und ausgesetztes Gelände in unmittelbarer Gratnähe, immer wieder die Hände zu Hilfe nehmend, den Gipfel.
Der Abstieg erfolgt bis hinab ins Köfeletörl über den Aufstiegsweg. Wer möchte, kann auch wieder über den gesamten Hinweg zurück nach Weißbriach wandern. Viel schöner und lohnender ist jedoch der Rückweg über den Kleinen Reißkofel, sowie den Dristallkofel und Sattelnock. Hierfür steigt man vom Köfeletörl dem Wegweiser Kleiner Reißkofel folgend nach Osten kurz an Stahlseilen gesichert zu dessen Gipfel auf (2163m). Nun liegt der gesamte Höhenrücken nach Osten hinab bis ins Gitschtal vor dem Wanderer. Die ersten Meter vom Kleinen Reißkofel hinab sind relativ steil und Stahlseile erleichtern den Abstieg. Danach wandert man meist der Höhe entlang in östlicher Richtung. Die längste Zeit verläuft der Steig in der relativ steilen Südflanke und lässt sowohl den Dristallkofel als auch den Sattelnock aus. Wer aber noch die Kraft hat, kann diese beiden Gipfel ohne größeren Umweg und nur mit wenigen zusätzlichen Höhenmetern mitnehmen. Gerade am Nachmittag stellt dieser Abschnitt einen wahren Hochgenuss dar, denn ständig hat man die gegenüber liegenden Karnischen sowie Julischen Alpen im Blick. Schließlich gilt es vor dem Kumitsch nochmals einen kurzen Gegenanstieg zu absolvieren, ehe der Steig steil hinab (kurze Stahlseilpassage) zur Weißbriacher Hütte (1567m) zieht. Von der Weißbriacher Hütte leitet der Wanderweg schließlich mehrmals einen Forstweg querend (Wegweiser Weißbriach) hinab Richtung Ort. In knapp über 900m gelangt man auf einen zunächst steilen Forstweg, welcher hinab zu den ersten Häusern leitet. Die letzten Meter zurück zum Ausgangspunkt legt man auf einer Asphaltstraße zurück. So erreicht man den direkt über dem Startpunkt liegenden ehemaligen Gasthof Egger.
Die hier beschriebene Tour auf den Reißkofel ist sehr lange, erfordert neben ausgezeichneter Kondition auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Denn sowohl im Aufstieg auf den Reißkofel als auch im Abstieg zur Weißbriacher Hütte sind steile und ausgesetzte Passagen zu überwinden. Der lange Gösseringgraben zu Beginn der Tour stellt die Motivation des Wanderers gleich einmal auf den Prüfstein. Wenn man dann aber bei der Comptonhütte ist, wird die Sicht immer freier. Mit jedem Höhenmeter weitet sich der Blick und am Gipfel angekommen hat man schließlich ein traumhaftes Rundumpanorama. Wer die Tour etwas gemütlicher gestalten möchte teilt sie auf zwei Tage auf und übernachtet auf der Comptonhütte. Wer wieder über die Comptonhütte absteigt, hat mittlerweile die Möglichkeit ein gutes Stück mit dem Auto in den Gösseringgraben zu fahren (kein Fahrverbot) und so die Tour bezüglich der Wegstrecke deutlich abzukürzen. Die Straße ist in den steileren Abschnitten aber relativ schlecht (Stand 2023).