10.5.2008, 15.3.2012
Mit dem Auto geht es von Huben in Osttirol hinauf nach Kals und weiter zum Lucknerhaus (1918m, Parkplatz). Schon von hier aus zeigt sich das Ziel. Man folgt nun dem Ködnitztal leicht ansteigend Richtung Norden zur Lucknerhütte (2241m). Weiter geht es Richtung Glockner und in etwa 2400m überwindet man eine erste Steilstufe. Knapp unterhalb von 2600m trennen sich die Aufstiegswege zur Stüdlhütte (links, Nordwesten) und zum Glockner (geradeaus, Norden). In etwa 2900m erreicht man das Ködnitzkees und steigt in angenehmer Steigung zu einer markanten Verebnung auf. Der weitere Aufstiegsweg führt nun über diese Verebnung und die darauffolgende Steilstufe rechts (Osten) vom Glockner hinauf, bis man in rund 3500m das Glocknerleitl erreicht. Bei geringer Schneelage wendet man sich bereits in etwa 3300m nach rechts (Osten) und gelangt so zu einem Grat, über welchen man (mit Stahlseilen gesichert) zur Adlersruhe (3451m) aufsteigt.
Mit den Schiern kann man noch bis etwa 3600- 3650m über das Glocknerleitl Richtung Gipfel ansteigen. Vom Schidepot weg erreicht man über eine steile Schneeflanke den Südostgrat, über welchen man in leichter Kletterei zum Kleinglockner (3770m) ansteigt. Nun kommt der heikelste Teil der Glocknertour. Ausgesetzt geht es hinunter zur Glocknerscharte und von dort nochmals in leichter bis mäßiger Kletterei hinauf zum Großglockner.
Der Abschnitt nach dem Schidepot ist nur für erfahrene Alpinisten zu empfehlen. Diesen Teil sollte man nicht ohne Seilsicherung absolvieren, denn ein Fehler kann hier fatal enden! Sichere Steigeisentechnik sowie Übung im Fels sind Grundvoraussetzung für den Gipfelsieg.
Leider kommt es gerade rund um die Glocknerscharte durch ungeübte Bergsteiger immer wieder zu langen Wartezeiten.
Wer den Großglockner im Winter bzw. Frühling besteigen will, sollte daran denken, dass es an schönen Tagen am Wochenende im Gipfelbereich zu Verzögerungen von über 1h kommen kann.
Auch bei unserem Gipfelversuch am 10.5.2008 blockierten mehrere ungeübte Seilschaften die Glocknerscharte. Um bei der Abfahrt nicht in bodenlosem Sulz zu versinken entschieden wir uns gegen einen Gipfelsieg am Großglockner und begnügten uns mit dem Kleinglockner. Am 15.3.2012 erreichten wir aber bei guten Bedingungen den Gipfel. Die Schier mussten wir aber bereits unterm dem aperen! Eisleitl zurücklassen.
Der Abstieg zum Eisleitl erfolgt über den Aufstiegsgrat.
Die Abfahrt zurück zum Luckneraus wird über den Aufstiegsweg durchgeführt.
Der Großglockner ist der höchste Berg in Österreich, dementsprechend stark wird er frequentiert. Wer kann, sollte diesen Gipfel unter der Woche außerhalb der Ferienzeit anpeilen.
Der Weg hinauf über das Ködnitzkees ist technisch nicht sehr anspruchsvoll, wobei der letzte Teil aufgrund seiner Steilheit nicht zu unterschätzen ist. Man sollte aber bedenken, dass man sich im Hochgebirge und auf einem Gletscher bewegt. Bei geringer Schneelage können Spalten nicht komplett zugeschneit sein. Des weiteren stellt die große Höhenlage für viele Bergsteiger ein Problem dar. Man darf nicht vergessen, dass man (sofern man den Glockner an einem Tag besteigen will) noch eine lange und anstrengende Abfahrt vor sich hat.
Allgemein lässt sich sagen, dass diese Tour nur für erfahrene und konditionsstarke Alpinisten zu empfehlen ist!
Die meisten Fotos (mit Schnee) stammen vom Mai 2008 die restlichen vom März 2012.